Silvia von Rom

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Gedächtnis: 12. März

Auf dem Aventin - einem der 7 Hügel Roms - steht die Kirche San Saba. Sie wurde im 7.Jahrhundert von Mönchen errichtet, die wegen der zugenommenen Verbreitung des Islam ihr Kloster Mar Saba bei Bethlehem verlassen mussten und in Rom in einer verfallenen ehemaligen Kaserne ein Kloster mit einer Kirche gründeten, die dem hl.Sabbas geweiht war. Erwähnenswert ist, dass dieses Kloster bis zum Großen Schisma 1054 ein Zentrum zur Aufrechterhaltung diplomatischer Beziehungen zwischen der Kirche im östlichen und westlichen Teil des Imperiums war.

Bei Ausgrabungen unter der Sakristei zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte man einen Raum mit einer Apsis, der noch aus der Zeit vor dieser Klostergründung stammt. Man vermutet, dass es sich hierbei um das Oratorium der hl. Silvia handelt, die sich nach dem Tod ihres Mannes dorthin zurückgezogen hatte.

Die heilige Silvia ist die Mutter des hl. Gregor d. Dialogen, der am selben Tag gefeiert wird und gehört damit zu den bedeutenden Müttern der Kirchengeschichte.Verheiratet mit dem römischen Adeligen Gordianos führte sie dreißig Jahre lang eine vorbildliche christliche Ehe, in der sie einen späteren großen Heiligen nicht nur zur Welt gebracht, sondern durch ihr Vorbild und ihre Erziehungsarbeit mit dazu beitrug, dass dieser den Weg der Heiligkeit beschritten hat. In der Familie war es üblich, die Kirche finanziell durch verschiedene Bauten zu fördern und daher verwundert es nicht, dass der hl. Gregor nach dem Tod seines Vater, sein Elternhaus - eine prächtige Villa auf dem Caelius - in ein Benediktinerkloster umwandelte und dort sein monastisches Leben begann. Die hl. Silvia hingegen zog sich als Witwe in das oben erwähnte Haus auf dem Aventin zurück.

Die heilige Silvia führte dort bis zu ihrem Tod ein Leben in Gebet und Buße, ohne jedoch ihre mütterliche Fürsorge aufzugeben: so ist überliefert, dass sie ihrem Sohn täglich ein Gericht aus Gemüse oder Hülsenfrüchten zubereitete, um ihn bei der eher kargen Klosterkost bei guter Gesundheit zu halten. Sie erlebte noch die Wahl ihres Sohnes zum Papst am 3. September 590 und starb zwei Jahre später. Der hl. Gregor bestattete seine Mutter in seinem eigenen Kloster und ließ ein Porträt von ihr dort anbringen mit einem Kreuz in der rechten und einem Buch in der linken Hand, in dem man liest:"Vivit anima mea et laudabit te, et iudicia tua adiuvabunt me." (Es lebet meine Seele, dass sie dich lobe, und deine Gerichte stehen mir bei.") aus Psalm 118;175 Vulgata

(Zusammenfassung von Sylvia Zierenberg nach einem Text von Claudia Kock:"Die Tagespost" vom 22.11.2021)